Auszeichnungen, wohin das Auge sieht – und sie sind so zahlreich wie die alten!
Rückegassen, wohin das Auge sieht – ein Ende von massiven Fällungen scheint nicht in Sicht.
Überzeugen Sie sich selbst und machen einen Spaziergang im Baerler Busch!
Neue Durchforstung im Baerler Busch lässt erstaunen
Im Nachgang stellt sich aus unserer Sicht ein erschreckendes Bild dar: Es sind umfangreiche Durchforstungen an den Baumstammzwischenlagern entlang der Orsoyer Allee sichtbar. An vielen Stellen im Wald sind alle 20 Meter Rückegassen entstanden,
wo mit entsprechendem Gerät der weiche Waldboden verdichtet wurde – ein alter Kritikpunkt unserer BI.
Sowohl die Gesamtmenge des Einschlags als auch die Rückegassen-Anzahl hat bei uns erschrockenes Staunen ausgelöst:
Unter reduzierter Entnahme und waldboden-schonendem Vorgehen – wie angekündigt – haben wir andere Bilder erwartet!
Ihre Meinung interessiert uns:
Bitte teilen Sie uns mit, wie Sie die Durchforstung wahrgenommen haben:
bi-baerler-busch@web.de
Noch sind die Stamm-Lager wie auch Rückegassen auf der Orsyoer Allee auf der Höhe des Loheider Sees zu sehen.
Die BI freut sich auf rege Resonanz.
Wichtige Termine
im Schwarzen Adler in Vierbaum statt.
Ihre Bürgerinitiative Baerler Busch
Die Gemarkung Baerler Busch gehörte zu einem großen Waldgebiet, das sich seit dem Mittelalter nordöstlich zwischen Moers und Rheinberg erstreckte. Bis ins 19. Jahrhundert war der „Königliche Forst“ ein Jagdgebiet. Kommunal und kirchlich gehörte der Baerler Busch zum Kirchspiel Baerl. 1911 erwarb die Zechengesellschaft Rheinpreußen den Wald für den Kohlebergbau. Der Baerler Busch ist heute eine der wenigen größeren Waldflächen in der Region.
Der Regionalverband Ruhr hat 2006 den etwa 320 Hektar großen Baerler Busch gekauft. Als Eigentümer beauftragt der RVR den Eigenbetrieb Ruhr-Grün mit der Pflege und Durchforstung des Waldgebietes. Bei der Durchforstung von zwei Dritteln des südlichen Waldgebietes ging es dem RVR vornehmlich um den ökonomischen Profit. Durch das Engagement der BI hat der RVR das Ausmaß der Fällungen reduziert und die Durchforstung auf einen längeren Zeitraum verteilt.
Ein naturnaher Wald funktioniert u.a. als CO2-Speicher und zeichnet sich durch eine hohe Biodiversität aus. Im Kontext des Klimawandels kann er wichtige Funktionen wie die Kühlung oder die Sammlung von Feuchtigkeit erfüllen. In den extrem heißen Sommern von 2018 und 2019 wurde der Baerler Busch durch die unverantwortliche Holzentnahme des RVR sehr geschwächt. Die BI sieht ihr Engagement somit als Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel.
Bereits durch zwei Auskiesungen (Waldsee und Lohheider See) wurde der Baerler Busch geschwächt und durch den Bau der A 42 zerteilt. 2018 und 2019 fanden extreme Durchforstungen mit mehreren Kahlschlagfächen statt. Durch zahlreiche Rückegassen wurde der Waldboden verdichtet und dort die biologische Aktivität massiv eingeschränkt. Im Spätsommer 2019 wurde die BI gegründet, die sich erfolgreich dieser verheerenden Forstwirtschaft entgegengestellte.
Der Göttinger und der Lübecker Stadtwald stehen mit dem Konzept eines „ungezähmten Waldes“ für eine schonende und die Biodiversität stärkende sowie für eine finanziell ertragreiche Form der Forstwirtschaft. Nachdem es der BI gelungen ist, die exzessive Durchforstung des Baerler Busches zu stoppen, setzt sie sich nun dafür ein, dass der RVR zukünftig das Konzept eines „ungezähmten Waldes“ übernimmt und umsetzt, in dem z.B. Rückepferde eine wichtige Rolle der Bewirtschaftung spielen.
Schwere Forstmaschinen verdichten und zerstören die Waldböden auf Jahrzehnte. Mit dem Einsatz von Rückepferden wird der Boden in deutlich geringerem Maße belastet.
Unsere Sicht: Ein durch Klimaeinflüsse unter Druck geratener Wald braucht Zeit, um sich zu erholen und sich den neuen Klimaverhältnissen anzupassen. Wir fordern ein Aussetzen der Bewirtschaftung und die Konzeption einer zukunftsfähigen Waldentwicklung, z. B. nach dem Lübecker Waldkonzept.
Und dazu gehören zu allererst der Einsatz von Rückepferden – auch zur sogenannten Verkehrssicherung!